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Kapitel 14: The military an the police
Universität Hannover                                                                                                                                                                                                     2. Juli 2001
Institut für Politische Wissenschaften
SS 2001- Einführung in die Politische Wissenschaft:
Comparative Government and Politics II (G. Schäfer)
Referenten: Axel Ufermann / Daniel Domhof / Ilseken Roscher
 


The military and the police
(Kapitel 14, S. 236 – S. 252)

Das Militär und die Polizei haben die Aufgabe, die Autorität des Staates nach außen und nach innen zu gewährleisten. Sie sind die einzigen Körperschaften, die die Legitimation seitens des Staates zur Gewaltausübung haben. Daher ist es wichtig, dass diese Institutionen überwacht werden.

Das Militär

Kontrolle des Militärs
Es werden von den Autoren zwei Modelle der Kontrollausübung beschrieben:
· Das liberale Modell
· Das „Penetration Model“

Das liberale Modell
wird von Demokratien favorisiert
Aufgabe: Implementierung des Verteidigungspolitik, die von der zivilen Führung festgelegt wird. Daraus folgt, dass das Militär keine eigene Politikvorstellungen formuliert (dazu vgl. aber die Macht der Medien, Lobbybildung mit der Rüstungsindustrie), da die militärischen Spitzenpositionen durch Zivilisten besetzt werden müssen. Die primäre Beschäftigung der Militärs ist die technische Kampffähigkeit aufrecht zu erhalten.

Das „Penetration Model“
Meist in autoritären Staaten und den ehemaligen kommunistischen Systemen ausgedehnt
Aufgabe: Verteidigung vor äußerer Aggressivität und verfolgen der Partei-/Herrscherziele
Das Militär soll so, wie beispielsweise in den ehemaligen kommunistischen Staaten, von den Idealen der Partei durchdrungen sein (vgl. „Schule des Sozialismus“). Es sind sowohl Militärs in den politischen Gremien vertreten als auch Politiker in der Armee (vgl. sog. „Polit-Offizier“ in der Roten Armee, der einem Gremium über die soldatischen Aktivitäten berichtet). Häufig übernimmt das Militär eine repressive Funktion der führenden Elite (vgl. Prager Frühling, 17. Juni 1953).

Militärputsche
Definition: Ein Militärputsch ist eine Einnahme von politischer Macht durch bewaffnete Kräfte oder Teile dieser. Der Begriff ruft Bilder einer gewalttätigen geheimen und unwillkommenen Übernahme hervor. In der Praxis ist es jedoch so, dass sich eine militärische Führung durch den Putsch abgelöst wird.
Zum einen können die Motive aus der Gesellschaft stammen, die mit dem derzeitigen Zustand unzufrieden ist, oder aber aus dem Militär selbst (z.B. schlechte Versorgung).
Allerdings ist eine Militärputsche ein zweischneidiges Schwert, denn wenn er von der Armee selbst ausgeht, dann werden die gesellschaftlichen Missstände nicht in die Planung des Militärs einbezogen, da diese gegen die eigenen Missstände kämpfen.

Militärregierungen
Verschiedene Beispiele zeigen, dass die Militärs die politische Macht häufig in einem Handstreich erlangen, jedoch dann nicht wissen, wie man mit der Macht umgeht. Sie versuchen die Probleme der alten Regierung zu lösen, es fehlt ihnen aber an Hintergrundwissen, Erfahrung und auch Fähigkeiten. Nach den Autoren schaffen es die Machthaber nicht nach ihrem Willen zu regieren, also versuchen sie, meist ohne Rücksicht auf die persönlichen Rechte, ihre Ziele durchzusetzen.
Es gibt zwei Varianten einer Militärregierung: Das „exclusionary-“ (Militärregierungs-Ausschuss) und das „inclusionary-“ (präsidiales System) Modell.

Militärischer Rückzug
Bedingungen für einen erfolgreichen militärischen Rückzug:
· Rückzug muss ordentlich und friedlich sein; alle Elemente der bewaffneten Kräfte müssen einverstanden sein
· Vereinbarungen über die Sicherheit der lebenden Generäle müssen getroffen werden, da Offiziere die Angst vor Verfolgung haben, and er Macht bleiben wollen
· Die Generäle müssen fühlen, dass die gemeinsamen Interessen des Militärs nicht übermäßig bedroht werden bei einer Rückkehr der zivilen Führung
· Eine organisierte zivile Autorität, wie eine Partei, muss die Möglichkeit haben, die Zügel der Macht zu ergreifen

Das Militär in sich im Übergang befindlichen Staaten
Aguero beschreibt drei Faktoren, die wichtig sind, das Militär in einer zivilen Übergangsphase ruhig zu halten (z.B. beim Übergang vom Kommunismus zum Postkommunismus):
· Die Elite muss sich einig sein, die Regierung nicht wieder für das Militär zu öffnen
· Die zivile Vormachtstellung über das Militär muss langsam eingeführt werden
· Die Festigung des neuen Regimes benötigt eventuell das Militär um eine positive Unterstützung für die neue Führung zu haben; diese wird am besten erreicht, wenn man den bewaffneten Kräften die Ressourcen und die Autonomie zum Erreichen militärischer Ziele gibt
Probleme: Eine schlechte Moral der Soldaten kann aber aus verschiedenen Faktoren resultieren: keine militärische Zielsetzung, unerfahrene zivile Regierung, beschränkte Ressourcen (z.B. schlechte Besoldung), etc.

Die Polizei
Definition: Als ein Nomen (also als Institution) bezieht sich Polizei auf einen organisierten Körper, der autorisiert ist, Gewalt in speziellen Situationen zur Erhaltung der inneren Ordnung anzuwenden. Als ein Verb (also als Funktion) bedeutet es die Überwachung einer Gruppe. Alle Gesellschaften müssen diese Funktion haben, große und moderne Gesellschaften teilen diese Funktionen speziellen Polizei-Institutionen zu.

Die Gefahr der Polizei ist – laut Autoren-, dass die strengen professionellen Normen zu einer männlich-dominierten, autoritären und rassistischen Macht werden. Die Aufgabe ist das Design von Mechanismen der zivilen Kontrolle, welche nicht die kriminalitätsbekämpfenden Fähigkeiten der Polizei beschneidet.

Zwei Modelle:
· Anglo-amerikanische Modell
· Kontinental-europäische Modell

Die globale und lokale Überwachung durch die Polizei
Die Polizei ist ein gutes Beispiel für den Druck auf den Anspruch der gleichzeitig mehr global und lokal ist. Dieses folgt aus der eher internationalen Kriminalität, wodurch auch eine international kooperierende Polizei vonnöten wäre. (z.B. INTERPOL, EUROPOL)

Geheimpolizei

Überwachung wirft gravierende Fragen über die Grenzen der polizeilichen Aktivität auf, da „Überwachungsagenturen“ politische Kontrolle ausüben können.
· Wer soll überwacht werden? („Staatsfeinde“)
· Wer autorisiert die Überwachung?

In autoritären Regimes hat die Geheimpolizei häufig die Aufgabe, politische Repression auszuüben (vgl. KGB, StaSi, Securitate). Dies kann auf zwei Wegen geschehen:
· „Offene Überwachung“: Zivile Informanten
· „Verdeckte Überwachung“: Infiltrierung von Institutionen
Hierdurch wird Angst und Schrecken in der Bevölkerung verbreitet und organisierte Opposition verhindert.


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Stand: 27-09-2001