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Die Streitkräfte
Hier zu Beginn erstmal ein Bekenntnis: Lange habe ich mir Gedanken gemacht,
was man so tolles mit einem Abitur anstellen kann, und wie man damit später
auch mal Arbeit zu Geld machen kann, und zwar zu möglichst viel Knete!
Also habe ich im November 1998 an einem Eignungstest für die Laufbahn
der Offiziere bei Bund teilgenommen, den ich auch bestand (naja, nicht
ganz - den Sporttest musste ich dann doch wiederholen, nachdem ich meine
Körpermasse um 20 Kilo erleichtert hatte).
Also unterschrieb ich so einen lausigen Wisch, dass ich beim Bund STUDIEREN
möchte, und zwar Geschichte bitteschön, und dass ich dem Verein
12 Jahre treu bleiben werde.
Dann wurde es ernst: Der Einberufungsbescheid flatterte ins Haus -
scheiße, wo? Bayreuth hieß das Ziel meiner Träume, die
Stadt der Wagnerfestspiele. Gesehen habe ich davon leider nicht viel, denn
ich machte Bekanntschaft mit einer anderen Sehenswürdigkeit: dem Oschenberg.
Dort zerplatzten dann auch jäh meine Träume von der Bundkarriere
und den Generalsschulterklappen, denn ich verletzte mich an meiner rechten
Hand, und hatte erstmal zwei Wochen Stillstand.
Aufgrund der Schikane und der Idiotie der dortigen Ausbilder (nicht
alle, leider aber doch die meisten) sah ich mich irgendwann dazu veranlasst,
meine Kündigung einzureichen - ohne Erfolg natürlich, den Rest
des Grundwehrdienstes musste ich noch ableisten, immerhin aber nicht die
vollen 12 Jahre!
So kam die nächste erschütternde Nachricht: Abkommandierung
nach Ahlhorn! Wo? Ahlhorn, ein kleines Kaff, gelegen zwischen Bremen
und Osnabrück, direkt an der A1, im Landkreis Oldenburg gelegen. Schock!
Naja, aber immerhin nicht beim Heer - die Luftwaffe ist eben ne Elitetruppe
und nicht so ein maroder Sauhaufen wie - aber das ist nicht mein
Thema.
Nach einer langen und nervenaufreibenden Reise quer durch mein Heimatland
kam ich also in Großenkneten an (so stand es auf meinem Verlegungsbefehl).
Ich musste feststellen, dass ich falsch war, denn ich musste ja nach Alhorn,
und ich war eine Station zu früh ausgestiegen. Es war 18.45, also
schon ziemlich spät, und der nächste Zug sollte erst ne Stunde
später fahren. Zum Glück nahm mich ein freundlicher Herr mit
(er fand vermutlich meine Uniform geil - ist ja auch schick - oder er hatte
Mitleid, weil ich so fertig aussah). Wie dem auch sei, ich kam in der Kaserne
(Fliegerhorst Ahlhorn) an, einem Fliegerhost. Außer der Wache
keine Sau mehr an Bord, meine Stube verwaist - und dreckig wie Hulle. Und
das beim Bund!
Am nächsten Morgen lernte ich meine neuen Kameraden kennen, bis
auf einen Teil der W10 alles nur Hirnakrobaten und/oder Vollidioten. So
sahen das auch meine anderen mitzgeschleusten Leute, und wir begannen,
einen kleinen netten Kampf gegen sie zu beginnen, der doch aus heutiger
Sicht sehr wirkungsvoll war, jedoch auch die Moral der Truppe ziemlich
untergraben hat!
Trotz zusammengerechnet einem Monat Fehlzeit durch kzH (krnak zu Hause)
wurde ich zum Hauptgefreiten befördert! Ich war mehr bei der Tante
Stabsarzt als bei der Truppe, allerdings erst seit Februar. Seit dem habe
ich kaum eine vollständige Woche Dienst geleistet, sondern meine ganzen
Wehwehchen auskuriert. Nicht dass jetzt jemand auf den Gedanken kommt,
ich habe das mit Absicht gemacht - erst hatte ich tierische Rückenschmerzen
(sogar zivile Behandlung wurde mir gewährt), dann hat mich die Grippewelle
erwischt, die ich rund zwei Wochen auskurieren durfte, und zu guter letzt
hatte meine Freundin Verdacht auf Pfeiferisches Drüsenfieber, so dass
man mich lieber nach Hause geschickt hat. Ich hatte ganz schön Angst:
Dass ich meine Urlaubstage nicht mehr weg bekomme!
Egal, irgendwie muss ich die Geschichte ja noch zum Ende bringen und
ein Resumee ziehen: Überlegt es Euch gut, ob Ihr zum Bund geht, oder
ob Ihr nicht doch eine lokale Zivi-Stellen annehmt. Ich bin kein Gegner
der Bundeswehr, aber meine Erfahrung mit diesem Verein sind doch überwiegend
negativ, auch wenn ich dort eine Menge gelernt habe bezüglich des
Umgangs mit Menschen!!!
Und hier: FOTOS Bundeswehr
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Stand: 27-09-2001